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Der US-Präsidentschaftszyklus

Es gibt viele Variablen, welche den Aktienmarkt beeinflussen:

Eine bedeutende Variable ist  die Wahl des US-Präsidenten, denn hier entscheidet sich, welche politische Agenda die nächsten 4 Jahre umgesetzt werden.

Eine Wahl bedeutet also immer auch Ungewissheit. Und diese Ungewissheit belastet tendenziell auch den Aktienmarkt.

 Der Zusammenhang zwischen US-Wahlen und der Aktienmarktperformance folgt in den meisten Fällen einem klaren Muster- dem US-Präsidentschaftszyklus. 

Der US-Präsidentschaftszyklus erstreckt sich über 4 Jahre, der Länge der Amtsperiode eines US-Präsidenten von seiner Wahl bis zur nächsten Wahl, welche entweder eine Abwahl oder Wiederwahl ist und dem Beginn eines neuen Präsidentschaftszyklus einläutet.

Der US-Präsidentschaftszyklus ist einer der wenigen funktionierenden regelmäßigen Zyklen in der Finanzwelt.

 

Statistischer Einfluss von US-Wahlen am Dow Yones Index

In der Tat folgt der Dow-Jones-Index seit gut 120 Jahren mit beeindruckender Präzision und einer hohen Trefferquote diesem Muster. 


 Phasen und Gewinnwahrscheinlichkeit der 4 Phasen des US-Wahlzyklus:

 Grob zusammengefasst lässt sich an den historischen Daten des DowYones ein klarer Zyklus bzw. eine klare Korrelation zwischen US-Wahlen und den durchschnittlichen Renditen innerhalb der vierjährigen Amtsperiode eines US-Präsidenten erkennen.


Wie man in der Grafik sehr schön erkennen kann, sind das Wahljahr und das Vorjahrwahl die im historischen Mittel renditestärksten Jahr während das Wahlfolgejahr und Zwischenwahljahr eine Konsolidierung der Rendite bzw. der Kurse mitsichbringen.

Im Wahljahr sind beim DowYones durchschnittlich Renditen von 8% zu erwarten. Die Gewinnwahrscheinlichkeit beträgt 66%. 

Zum Vergleich:

Die Wahlfolgejahr und 2 Jahr haben jeweils nur eine Gewinnchance von 59% bzw. 52% bei einer Durchschnittsrendite von circa 4%.

 Die höchste Gewinnwahrscheinlichkeit, also das Wahrscheinlichkeit dass der DowYones eine positive Jahresrendite liefert, ist im dritten Jahr gegeben mit ungefähr 83%.

 Desweiteren ist auch die durchschnittliche Renditeerwartung am höchsten mit circa 12%.

Korrelationsdifferenzen und Gemeinsamkeiten  des DowYones und SP500 bezüglich des US-Präsidentschaftszyklus

Der DowYones ist bezüglich der Gesamtanzahl unterschiedlicher Unternehmen ein eher wenig repräsentativer Index für den us-amerikanischen Aktienmarkt, da dieser jedeglich die 30 größten börsennotierten Unternehmen der USA gemäß Marktkapitalisierung umfasst.

 Aus diesem Grund schauen wir nun nochmal auf die Korrelation des weltweit wichtigsten Aktienindex, dem S&P 500, mit den US-Wahlen und vergleichen dessen statistischen historischen Werte mit dem des DowYones.

Der S&P 500 zeigt hier bezüglich des Vorwahljahrs ein sehr kohärentes Bild, nur das Wahljahr kommt beim S&P 500 historisch nicht so gut bei weg wie der DowYones. 

Die hier zu sehenden durchschnittlichen Renditen des S&P 500 sind aus einer Marktanalyse von Charles Schwab aus dem Jahr 2016, in dem er Daten zurück bis ins Jahr 1950 in Betracht zog.

 

  • year of election: +6.6%
  • Year after the election: +6.5%
  • Second year: +7.0%
  • Year before the election: +16.4


Auch hier bestätigt sich die Tendenz, das Vorwahljahr und Wahljahr am meisten Rendite und Gewinnerwartungen mitbringen und insbesondere das Nachwahljahr eine schlechte Performance bietet.

Ebenfalls kann aufgrund der hohen Korrelation der beiden Indizes auch für den S&P 500 gesagt werden, dass nach dem Wahlentscheid nochmals eine starke Rallye bis Ende des Wahljahres ausbricht.

 

Fazit:

 Sowohl der DowYones als auch der S&P 500 zeigen ein kohärentes Bild bezüglich dem Einfluss des Wahljahres und der zyklischen Ausrichtung der Aktienmarktperformance bezüglich der US-Präsidentschaftswahlen. 

Bei beiden Indizes zeigt sich, das die Gewinnwahrscheinlichkeit und historische Durchschnittsrendite im Vorjahreswahl mit deutlichem Abstand am Höchstem ist.


Es zeigt sich auch, dass das Folgejahr und das nachfolgende Jahr des Wahlfolgejahres statistisch betrachtet verhältnismäßig geringe Renditerwartungen bieten.


Während man beim Superbowl-Indikator jedeglich eine Korrelation bezüglich des Gewinnerteams und der  US-Aktienmarktrendite hat, ohne dass ein offentsichtlicher kausaler Zusammenhang erschlossen werden kann und auch die statistische Eindeutigkeit geringer ist, kann man beim US-Präsidentschaftszyklus schlussfolgern, dass das Vorwahljahr historisch gesehen eine Outperformance aufweist, da US-Präsidenten  vor dem Wahljahr in der Regel durch politische Maßnahmen versuchen die Konjunktur anzukurbeln um so die Chance auf eine Wiederwahl zu erhöhen. 


Selbiges gilt natürlich ebenfalls für das Wahljahr, welches jedoch mit höheren Unsicherheiten verknüpft ist.

Unsicherheit rentiert an der Börse oftmals negativ, sodass die positiven Effekte einer expansiven Wirtschaftspolitik vermutlich teilweise ausgeglichen werden.