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IT-Stratgieprozesse:

Eine gelungene IT-Strategie ist für Unternehmen einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Im Prozess hin zu der optimalen IT-Strategie gibt es 3 Schritte abzuarbeiten: Standortbestimmung, Strategieentwurf und schlussendlich die Umsetzung der Strategie. 

Die Entwicklung einer Strategie sollte grundsätzlich wie ein Projekt erarbeitet und umgesetzt werden. Dies bedeutet, es gibt ein konkretes Ziel, eine zeitlichen Rahmen und festes Budget.

Standortbestimmung:

 Die Standortbestimmung meint die Analyse des aktuellen Zustands der IT-Prozesse, der IT-Organisation/Governance, der Technik und den Finanzen.

Basierend auf dem Ist-Zustand dieser 4 Kriterien kann nun evaluiert werden, welche IT-Strategien notwendig und im Rahmen der Möglichkeiten und Prozessgegebenheiten umgesetzt werden können.

Um die Rahmen einer Strategie zu setzen, sollte zudem eine Schwachstellenanalyse und eine Analyse der allgemeinen Unternehmenstrategie erfolgen. Dabei sollte der Fokus auf der Wettbewerbsfähigkeit, den Geschäftsprozessen und den Herausforderungen in den verschiedenen Fachbereichen liegen. 

Durch die Zusammenführung von Schwachstellen, Geschäftstätigkeit und aktuellen IT-Implementierungen kann dann ausgearbeitet werden, wie die IT dabei helfen kann, die geschäftlichen Ziele eines Unternehmens zu unterstützen und Schwachstellen zu reduzieren.

Strategieentwurf:


In dem Strategieentwurf wird dann ein Portfolio aus Applikationen und anderweitigen IT-Maßnahmen erstellt, welche zum Erfüllen der aus der Standortbestimmung abgeleiteten Vision notwendig sind.

Basierend auf diesem Portfolio wird eine Lebenszyklustheorie erstellt, indem beschrieben wird, welche Applikationen und IT-Maßnahmen abgelöst und ersetzt, modernisiert, adjustiert oder erweitert werden müssen.

Basierend auf der Lebenszyklustheorie wird dann eine IT-Roadmap erstellt, in welchem beschrieben wird, wie die Digitalisierung von Bereichen im Unternehmen umgesetzt werden soll.

Innerhalb der IT-Roadmap werden also anhand des Reifegrades von Technologie und IT im Unternehmen, den finanziellen Möglichkeiten, den geschäftlichen Zielen und den Schwachstellen konkrete Lösungen aufgeführt und deren Umsetzung beschrieben.

Welche konkreten Applikationen und Technologien sind  wann und wie zu implementieren ?

Welche Bereiche der IT und des operativen Geschäfts sollen ausgelagert  werden ? 

Was wären die Vor und Nachteile  (Chancen und Risiken) des Outsourcing ?

Make or buy ? (Fixkosten, Anschaffungskosten etc.)

Arten des Outsourcings:

Beim Outsourcing sowohl von IT als auch von anderen Unternehmensbereichen kann zwischen 4 Arten unterschieden werden:

Single Sourcing -> Ein Lieferant oder Dienstleister für alle ausgelagerten Geschäftstätigkeiten 

Pro:  Weniger Organisationsaufwand. Möglicherweise eine sehr vertrauensvolle und enge Kooperation.

Nachteil:

Hohe Abhängigkeit -> Was passiert im Falle der Insolvenz des Lieferants/Dienstleisters ?


Multiple Sourcing -> Lieferanten und Dienstleister der ausgelagerten Geschäftstätigkeiten werden geschickt verteilt

Pro:

Kosten und Qualitätsansprüche können so besser reglementiert werden. Ein dem Unternehmenszielen entsprechendes  Preis-Leistungsverhältnis kann erreicht werden.

Contra:

Hoher Verwaltungsaufwand und somit auch Kosten in den Bereichen Einkauf und Vertragsmanagement.

Global Sourcing -> Lieferanten und Dienstleister ausgelagerter Geschäftstätigkeiten sind über den Globus verteilt

Pro:

Durch Globale Auslagerung können hohe Kostenfaktoren wie Lohnkosten, Umweltbestimmungen etc. reduziert werden. Nähe zu Rohstoffen als entscheidender Kostenfaktoren kann durch Auslagerung an standortoptimierte Unternehmen ebenfalls eliminiert werden (Produktionsstandorttheorie von Alfred Weber).

Kontra:

Hoher Verwaltungsaufwand und somit auch Kosten in den Bereichen Einkauf und Vertragsmanagement. Einfluss von Devisenschwankungen auf Preise. Höhere Barrieren bei Überwachung der ausgelagerten Bereiche.

Modular Sourcing -> ganze Module für die Erzeugung eines Endprodukts werden ausgelagert (z.B ganzer Motor)

Pro: Weniger Organisationsaufwand. Höhere Individualieserung des ausgelagerten Geschäftsbereiches möglich.

Contra:

Hohe Abhängigkeit vom Zulieferer/Dienstleister.

IT-Organisation/IT-Governance: 

Welche IT-Organsiationsstrukturen müssen durch Änderungen/IT-Strategie angepasst oder erneuert werden ?

-> z.B Einrichtung eines Informationsmanagementsystems für den richtigen Umgang und die Funktionsweise der neuen Applikationen und Technologien

Welche Änderungen, Adjustierungen und Neuerungen müssen in der IT-Governance gemacht werden ?

-> neue Regelungen und Vorschriften durch Nutzung neuer Applikationen und Technologien 

Welche Lücken in der Personalabteilung müssen gefüllt werden, um eine gelungene IT-Organisationsstruktur und IT-Governance zu gewährleisten ?

-> Zuweisung von Verantwortungen an leitende Stellen bezüglich der IT-Organisationsstruktur und Governance

-> Einstellung neuer Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt auf IT-Governance, IT-Compliance usw.

Umsetzung der IT-Strategie

Nach Verabschiedung der IT-Strategie, d.h. während der Umsetzung aber auch nach der Umsetzung, ist es notwendig, die strategischen IT-Maßnahmen fortwährend zu überprüfen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen oder die IT-Strategie zu erweitern. 

Zuletzt aktualisiert: 05.09.2020